Mews - Maryce' News

Matheklausur. Nicht gerade ein toller Anfang für einen Tag. Besonders nicht für den letzten Schultag!
Ich saß vor den Aufgaben und hab es aber sogar halbwegs hinbekommen, also ist so gar die Chance groß, dass ich bestehe.

Meine Religionslehrerin war schon mal in der Klapse. Das ist kein Geheimnis und am heutigen Tag hat es sich mal wieder bestätigt, dass sie da auch hin gehört. Sie verteilt vor jeder Stunde die Bibeln, doch unser Kurs weiß mittlerweile, dass wir die eh nie brauchen. Dann labert sie immer zwei Stunden lang durch und lässt uns auch in der Pause nicht in Ruhe. Sie weicht ständig vom Thema ab und wir mussten sogar deswegen schon die Klausur verlegen. Ich hasse sie!

Wenn es etwas gibt, was ich hasse, dann ist es im Mittelpunkt, geschweige denn auf der Bühne zu stehen. Also ich hasse es nur wenn da Leute im Publikum sitzen, die mich kennen und die ich nicht so mag. Eigentlich liebe ich es ja auf der Bühne zu stehen, aber zu wissen, dass da jemand ist, der schlecht über mich danach reden könnte, finde ich schrecklich.
Heute war das anders. Ich mag die Schauspielübungen normalerweise nicht, die wir im Seminarfach machen, aber heute hat es wirklich Spaß gemacht, sogar so sehr, dass ich heute richtig gut gelaunt nach Hause kam und nicht mental fertig, wie sonst immer.
Ich denke langsam wendet es sich zum besten, denn auch die Schwächen können einmal unsere Stärken sein.

Okay, das klang gerade voll dramatisch, aber obwohl heute der letzte Schultag vor den Ferien war, war es der erste Tag in meinem neuem Leben. :)

Mann, war das ein Montag!

Das Wochenende habe ich damit verbracht rum zugammeln und ein bisschen Bio zu lernen, wär vielleicht ganz gut, wenn man am Montag eine Klausur schreibt... Also saß ich dann heute Morgen im Auto meiner Ma und versuchte noch irgendwas in meinen Kopf reinzuprügeln.
Ich wartete vor dem Bioraum und lehnte mich an die Wand. Keiner da. Ich war sehr früh, aber das machte meine Nervosität nicht besser.

Ich sah ihn schon von weitem. Schon noch bevor er die Glastür aufmachte. Ich war endlose Monate mal in ihn verliebt gewesen und Gottseidank jetzt endlich über ihn hinweg. Ich habe mich schon lange damit abgefunden, dass er nicht normal mit mir redet. Hat er noch nie. Ich glaubte er mag mich nicht. Bis heute.
"Moin", sagte er grinsend.
"Na", antwortete ich. Scheiße, verkackt, wie hatte sich das denn gerade angehört?!
"Was hast du so gelernt?", er lächelte und holte seine Mappe raus. Ich schwieg. Was zur Hölle? Er hatte gerade NORMAL ein Wort mit mir gewechselt. Ohne distanziert zu sein. Ohne mies zu sein. Das konnte ich nicht fassen.

Als ich dann endlich im Biologieraum saß und bereit war für die Klausur, kamen auch die restlichen. Die Klausur lag vor mir.
Ich drehte den Bogen um und fing fast lauthals an zu lachen. 2 Aufgaben?! ARE YOU F*CKING SERIOUS?
Wofür habe ich bitte das ganze Wochenende gelernt? Was soll der Mist? Aber, hey, leichte Punkte.

Musik. Noch so'n Thema. Meine Freundin war nicht da und so saß ich neben ihm. IHM! Okay, kein großes Ding eigentlich und nach dem heutigem Tag weiß ich auch nicht, ob wir je irgendwann zueinander finden werden Wohl eher nicht.

Nach der ersten Stunde dann, fing unser Lehrer an von "Fallstudien" zu labern. Eigentlich war es keine Studie, sondern einfach nur eine Beobachtung, die man später allen vorstellen muss. Ich saß neben ihm, also lag es ja nah, dass wir zusammen arbeiten würden. Doch zum Glück fragte ich ihn nicht, denn schnell wurde mir klar, er hätte Nein gesagt. Er machte nämlich zusammen mit seinem Kumpel und ich saß ganz allein da. Schnell drehte ich mich zu meinen anderen Freunden um. Wenn ich ihn gefragt hätte, wäre es so mega peinlich geworden. Zum Glück war ich diesmal wirklich schüchtern.

Als wir dann zum Schluss noch Mamma Mia von ABBA singen mussten, war die Ironie ja wohl perfekt. Wie wir da beide standen in ein Buch guckten und Zeilen sangen, die nicht nur ein bisschen auf uns zu trafen, sondern komplett.

Fallstudien: Wie schnell fällt wohl unsere Direktorin die Treppe runter?

How fast can people fall in love?

,sagte meine Freundin. Glücklicherweise gab es ja zwei Besetzungen. Aber als meine andere Freundin aus dem Raum kam, in den wir nacheinander reingehen mussten, heulte sie fast und schluchzte: "Ich bin Serena"
Na klasse, hab ichs mal wieder geschafft und jetzt muss ich da noch rein, damit die mir sagen, dass ichs nicht bin oder was?
Ja.
Doch sie hatten eine tolle Idee für mich. "Wir geben dir zwar nicht die Rolle der Serena, aber du wirst auf jeden Fall Solo singen. Wir wussten ja nicht, dass du so toll singen kannst."
Ja, das weiß immer keiner, dachte ich trotzig.
Ich war enttäuscht. Okay, ich hatte anscheinend das Schauspielern verkackt, aber wenn sie meine Stimme so toll fanden...
Während meine Freundinnen versuchten mich aufzumuntern, hasste ich sie. Ich weiß, das klingt fies, aber so ist es nun mal. Man hasst die Person dann eben.

Heute habe ich mit dem Freund meiner Gesangslehrerin meinen Song aufgenommen, den ich zu dem Wettbewerb schicken will. Ich erzählte ihm von dem Casting und er meinte, ich sollte dass nicht so an mich heranlassen. Immerhin seien das nur meine Lehrer...
Hat er irgendwie Recht...

Ich schaff' das schon irgendwie. Und vielleicht hab ich schon bald ne Band. Eine Drumerin hab ich nämlich schon in Aussicht.

Ja. zurzeit frag' ich mich das etwas öfter. Ich meine, irgendwie geht alles schneller als sonst... oder bin ich langsamer?

Der Gedanke ist wieder da und ich hatte ihn doch eigentlich schon vor mehr als drei Monaten aus meinem Kopf verbannt!
Ja, ein bisschen. Ein bisschen mag ich ihn wieder... vielleicht. Ich merke wieder seine Blicke, seine Zeichen, weiß immer noch, was wir vor einer Woche geredet haben und was er gesagt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht normal ist. Es ist wieder da, dieses leichte, schwebende, schwärmerische Gefühl, doch anders als vorher. Vor ein paar Monaten habe ich es nicht ausgehalten in seiner Nähe zu sein, weil es mich so sehr deprimierte, doch jetzt ist alles anders. Ich bin glücklich. Er macht mich glücklich.

Ich dachte ich müsste bis Freitag warten, um zu erfahren, ob ich die Rolle habe, doch heute sagte mir meine Lehrerin, dass ich es schon morgen erfahren werde!!! Mein Herz sank mir nach unten, meine Beine wurden wabbelig und ich bekam Gänsehaut im Nacken. Es war schlimm. Aber ich freute mich auch irgendwie.

Der Englischunterricht wird immer angenehmer. Ich habe mich langsam mit einigen angefreundet und dass ER in meiner Nähe sitzt, versüßt mir auch immer wieder den Tag. Heute war es sogar recht lustig. Und als die blöde Pute neben mir lachte, dachte ich nur: "Und da war sie wieder: Die Pferdelache"

Ich habe beschlossen, dass mir meine Mathelehrerin den Buckel runter rutschen kann. Ich werde weiterhin aufpassen, mich melden und Fragen stellen und immer wenn sie mir mit ihrem zickigen Ton antwortet werde ich vor Entzückung grinsen. So dass sie sich leicht verarscht fühlt. Hat sie halt Pech!

Mein Leben ist zurzeit irgendwie ziemlich ereignisreich. Woran das liegt? Keine Ahnung. Aber ich werde es genießen, immerhin ist mein Leben sonst so interessant wie ein Stein.

Gestern war es endlich so weit. Ich bin aufgestanden und hätt' mich gleich wieder hinlegen können. So motiviert war ich...

Als die Szene, die ich zu analysieren hatte, vor mir lag, hätt' ich sterben können. Ich erinnerte mich überhaupt nicht mehr an die Szene. Nach kurzer Zeit las ich mich rein und es klappte wie geschmiert. Okay, ich war eine halbe Stunde vor Abgabe fertig, aber das wird schon... ;)
Dann war das Casting und schon als ich in der Aula saß, zitterte ich. Ich machte mir so viele Gedanken, besonders ums vorsprechen. Ich hatte ja die meiste Zeit damit verbracht singen zu üben und hatte ganz vergessen meinen Text zu lernen. Scheiße gelaufen.

Dann betrat ich den Vorsprechraum. Ich lächelte die Jury an und sie lächelten zurück. "Stell dich hin, wo du willst. Willst du den Song schnell oder langsam singen?" EIn Fragezeichen in meinen Augen. Man konnte den Song auch schnell singen? Ich wollte ihn langsam singen, immerhin hatte ich mich mit der Broadway Fassung abgemüht. Dann fing ich an. Es war ein Wunder. Töne, die ich beim Üben NIE hinbekommen hatte, klappten einfach so. Ohne viel Atmen oder Techniken. Es war.... der Wahnsinn! Die Jury lächelte als ich fertig war. Zufrieden ging ich aus dem Raum. Jetzt war nur noch vorsprechen angesagt und dann war ich fertig.
Das Vorsprechen lief ganz okay. Es war jetzt nicht meine beste Szene, aber es ging. Jetzt muss ich nur noch bis Freitag warten und dann werde ich erfahren, ob ich es geschafft hab. Na bravo, ich hab ja nicht schon genug gewartet...

Mein Tag schien bis dahin perfekt. Alles wovor ich Angst hatte, war gut gelaufen. Dann ging ich zum Chor. Wir übten für unseren Auftritt. Auf dem ich EIGENTLICH ein Solo singen sollte, doch dann meinten die auf einmal alle, dass wir es ja nicht mehr schaffen würden und so ein Mist! Ich dachte ich tick' aus! Ich stand dann eine ganze Stunde mit einem Gesicht wie bei sieben Tagen Regenwtter in der ersten Reihe und sang kaum hörbar mit. Ich hätte auch einfach abhauen können, aber ich wollte keine Aufmerksamkeit für meine Wut. Ich wollte Aufmerksamkeit für das, was ich liebe und gut kann. Singen. Ich renne zehn Jahre zu diesem Scheißchor und kriege nie ein Solo. Und wenn ich dann mal eins kriege, nehmen sie mir es einfach wieder weg. Ich hätte sie alle töten können. Ehrlich.
Naja, immerhin hatte ich einen freien Abend.

Morgen wird super. Ob supertoll oder superscheiße werd' ich ja dann sehen.
Morgen ist mein großer Tag. Der Tag von meiner ersten Klausur in der Oberstufe und dem Casting vom Musical. Der krönende Abschluss ist dann ein Konzert bei dem ich Solo singe. Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaube, wenn ich die Klausur verkacke, verkacke ich das Casting, weil ich total von der Rolle und unkonzentriert bin und wenn ich das Casting dann verkacke und nur als Statist Nr. 27 eingesetzt werde, dann verkacke ich auch den Auftritt, weil ich nicht mehr von mir überzeugt bin. Das ist die schlimmste Prognose, die ich für morgen aufstellen kann. Das Ganze kann natürlich auch anders laufen. Denn wenn ich die Klausur nicht verhaue, verhaue ich auch alles andere nicht, dass heißt: bin ich gut in Deutsch, bin ich überall gut. Glaub ich. Hoffe ich.

Nachdem mir heute noch mein Geschichtslehrer total Angst vor der Klausur am Montag gemacht hat, kann ja nichts mehr schiefer laufen.

Ich habe jetzt einfach aufgehört Deutsch zu lernen. Nachher guck' ich mir meine ganzen Lernzettel nochmal an und dann ist gut. Fürs Casting hab ich heute auch noch nicht richtig geübt und für den Auftritt schon gar nicht.

WAS SOLL DER SCHEIß?

Nein, nein ich bin nicht krank oder so. Ich bin auch nicht lebensmüde. Mir ist nur was klar geworden: Ich bin bereit. Bereit für morgen.

Meine Ma hat mir ein Glücksschweinchen gekauft. Ich hab sie Stefanie genannt. Solange Stefanie da ist, läufts schon irgendwie.

Wenn es sowas wie normale Dienstage gibt, dann war dies keiner.

Ich mag Dienstage sehr.... Ich muss zwar zur Schule, aber da meine Fächer nicht all zu schlimm sind, ich danach Sport hab und das mir eigentlich Spaß macht und dann noch Gesangsunterricht oder "Songunterricht" (was es zurzeit eher ist). Aber heute war alles anders. Erstmal war es saukalt und da ich schon ohne Scheißwetter kein Mensch bin, der früh morgens gerne aufsteht, fing der Tag natürlich grandios an. Latein hat heute die Welt auch nicht gebraucht und als ich in Deutsch saß, war ich verwirrter als... okay mir fällt kein Vergleich ein.
Am Freitag schreiben wir nämlich unsere erste Deutschklausur und passenderweise ist das die erste Klausur, die wir überhaupt in der Oberstufe schreiben, naja und da das Schicksal es mag mir in die Fresse zu hauen, hab ich an diesem Tag auch noch das Musical Casting und einen Soloauftritt. BRAVO! Und jetzt können die versteckten Kameraleute gerne aus ihren Verstecken kommen und "VERSTEHEN SIE SPAß?!" schreien.

Hmm irgendwie passiert nichts.

Bei Sport hab ich mich mal richtig profimäßig gefühlt, als ich mich locker aus einem Griff des Kursgrößten befreite. YIPPIE!
Erster Lichtblick heute.
Beim Gesangsunterricht sang ich meiner Lehrerin vor und sie war begeistert und meinte ich könnte es schon so gut wie perfekt. Das überraschte mich zwar sehr, da ich mich ja eigentlich als hoffnungslosen Fall sah, aber es motivierte mich auch richtig.
Dann erklärte sie meinen Song für fertig und meinte er wäre aufnahmebereit. Okay, das ist wirklich mal ein Lichtblick!

SMS ist das, worauf sich mein Leben zurzeit beschränkt.
S chule
M usik
S port

Tolles Leben.... -.-

Aber ich hab mir fest vorgenommen, dass es demnächst besser wird. Ganz sicher.

Gestern habe ich endlich der Stageschool eine Email geschrieben, in der ich mich um ein Stipendium für ein Workshop bewerbe. Jetzt muss ich nur noch auf eine Antwort warten. Leider laufen meine Vorbereitung für nächsten Freitag überhaupt nicht gut. Nächstes Mal wird's nämlich ernst! Da ich mich um die Rolle der Serena bewerbe, muss ich zwei Szenen auswendig lernen und "Let's play a love scene" einstudieren. Ich dachte am Anfang als ich die vier Seiten Text in die Hand gedrückt bekam echt, es würde letztendlich am schauspielern scheitern. Wenn ich da oben auf der Bühne stehe und die Jury erwartet, ich bin so genial wie James Dean oder Reese Witherspoon und dann nur mich kriegt. Maryce. Eine eher schüchterne Schülerin aus der 11. Klasse, für der es schon zu viel ist, ein Referat zu halten vor lauter Lampenfieber. Natürlich fühle ich mich auf der Bühne wohl. Sie macht mich zu jemand anderem, aber nicht wenn ich weiß, dass davon ein großer Traum abhängt. Ich habe mir schon immer gewünscht, die Hauptrolle zu spielen. Dass ich der Mittelpunkt bin und alle um mich herumtänzeln. Ja ich weiß, klingt total ego, aber hier kann ich's ja mal schreiben. Ich meine da draußen laufen tausende Leute rum, die auf niemanden Rücksicht nehmen, den es scheißegal ist, was morgen sein wird. Dahingegen bin ich immer jemand gewesen, der Rücksicht auf die kleinste Mücke nimmt. Ich versuche es allen Recht zu machen, immer richtig, korrekt und ordentlich zu sein. Doch dass macht mich zu einer Person, die es manchmal nicht merkt, wie mies manche Leute wirklich sind.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Kuh, neben der ich in Englisch sitze. Sie sitzt neben mir. Ich saß da als erstes und sie hat sich neben mich gesetzt. Also habe ich sie angelächelt. Ich wollte nett sein und bin es bis jetzt auch immer gewesen, doch was macht sie? Guckt mich wie ein arrogantes Miststück an und tut so, als wäre sie die Geilste im Raum und ich fühl' mich auch noch schlecht deswegen?! WTF!!!
Da muss sich echt was ändern! Ich brauch' mehr Selbstbewusstsein, um auf der Bühne zu stehen. Ich muss genauso ein moralisches Trampeltier werden, wie alle anderen auch. Nur nicht so wie die blöde Kuh... Ich muss besser sein als sie und es ihr auch zeigen.
Seit Freitagabend übe ich jetzt dieses Scheißstück. Ich scheitere aber nicht wie gedacht beim Schauspielern, sondern beim Singen. Morgen treffe ich mich zum Glück mit meiner Gesangslehrerin und sie wird mir dabei halfen. Nur leider ist da ja keine Garantie, dass ich nach einer Stunde klinge, wie Lea Michele.... Versuchen kann man's ja.

Immerhin heißt mein neuer Song auch "Don't Give Up!"

LG Maryce :)

Man vermasselt manches oft beim ersten Mal. Zum Beispiel ein Solo bei einer Aufführung, ein Casting, eine Studioaufnahme. Das ist ganz normal, jeder macht mal Fehler. Ich habe nur das Gefühl in letzter Zeit mein Leben sei ein einziger Fehler. Alles läuft und dann wieder nicht. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dass dann auch in Erfüllung geht, dann wäre es ein klärendes Gespräch mit ihm. Es geht von ihm aus und ist weder peinlich noch unangebracht, doch ich denke, dass ich mir das abschminken kann. Denn er weiß ja nicht, dass ich das will und wird es warscheinlich auch nie erfahren.
Ich stehe mäßig unter Strom. Nicht nur das ich bis nächsten Freitag zwei Szenen und einen schweren Song auswendig und perfekt können muss, nein, ich habe natürlich auch wieder mit ihm Unterricht....
Ich wünschte mir, die Zicke sei krank und es passiert. Ich wünschte mir, ich kriege ein Solo und kann allen zeigen, was ich kann. Doch wenn ich mir was wünsche, was mit ihm zutun hat, geht es nie in Erfüllung.
Es ist Freitagabend und ich sitze um halb zwölf an meinem Schreibtisch, schreibe diese Zeilen und höre Jazz. Ich bin auf keiner Party, bei keinen Freunden. Ich sitze nur hier rum und trotzdem ist alles okay.

Leute, die man vergessen soll, werden unbemerkt aus deinem Leben gelöscht, wie ein Virus von einer Festplatte.
Doch was ist mit denen, die immer wieder kommen und die du einfach nicht los wirst? Sind die dann gut für dein Leben oder musst du selber die Kraft aufwenden, um sie aus deinem Leben zu werfen?
Immer wenn ich ihn sehe habe ich genau zwei Gefühle: Das "ich bin wahnsinnig verliebt in ihn" und das "Wir gehören zusammen" Gefühl. Abgekürzt so zu sagen ein Wir und ein Ich Gefühl. Das es sich so verdammt gut anfühlt neben ihm zu sitzen und dass ich dann immer so verdammt aufgeregt bin, das macht es mir bewusst. Ich wünschte mir, ich könnte etwas tun, was es besser macht. Uns helfen, aber ich habe das Gefühl, das wenn ich jetzt zu voreilig handel, das Gleiche passiert wie damals und das will ich nicht. Ich will, dass es perfekt ist. Das es klappt.

Freunde sind was tolles, doch manchmal nerven sie einen einfach nur. So wie mich zum Beispiel meine heute genervt haben.
Als ich heute morgen verpennt zum Mathekurs ging, stand da schon eine meiner Freundinnen. Sie machte ein grimmiges Gesicht und stand mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt. Ich begrüßte sie und fragte, was denn los sei. Sie antwortete nur mit. "Mein Ex ist ein Arsch!" Naja und dann erzählte sie mir alles über ihren letzten Freund, wie dumm er doch war und was er alles für einen Scheiß machte und wie sie es doch hasste ihn bei der Fahrstunde sehen zu müssen. Ich wollte ihr helfen und sagte, sie sollte sich darüber keinen Kopf zerbrechen, besonders weil ers anscheinend nicht mal wert war, doch sie lästerte weiter. Ich hatte echt keine Lust morgens um halb acht an einem Mittwoch vor Mathe zu stehen und mit ihr über ihren bescheuerten Ex zu reden. Aber natürlich sagte ich ihr das aus Höflichkeit nicht. Doch ich glaube mein Gesicht sprach Bände.
In der Mathestunde verstand ich dann mal wieder nur Bahnhof und holte aus Langeweile mein Handy raus. Ich schaute verstört auf den Display... Da hatte sie mir eine SMS geschrieben, meine Freundin, die in England ist und die mich zurzeit auch mal kreuzweise kann. Ich schrieb ein paar Minuten mit ihr und war eigentlich total sauer auf sie, so dass ich keine Smileys benutzte und irgendwann einfach nicht mehr antwortete. Mal sehen, ob sie sich jetzt nochmal irgendwann meldet. Sie hatte mir ja eh nur auf meine gestrige SMS geantwortet und mich eh nur verbal angezickt. Toller Morgen.
Als ich dann mit meiner besten Freundin und mit der Freundin aus Mathe zum nächsten Bäcker ging, um mir mal wieder eine heiße Schokolade in einer meiner Freistunden zu gönnen, nervte zwar keine Person, dafür flog eine fiese Wespe um uns herum. Meine Laune war echt im Arsch, besonders weil ich wusste, dass ich gleich Bio haben würde....
So saß ich gähnend in Biologie und zählte die Sekunden bis zur Pause. Leider viel zu viele.
Nach der Mittagspause, saß ich noch das Seminarfach ab bei meinem verpeilten Englischlehrer und dann fuhr ich mit dem Bus nach Hause. Auf dem Weg zur Bushaltestelle, traf ich noch eine eigentlich gute Freundin von mir. Sie ignorierte mich und schien total genervt zu sein. Ich hasse das. Was mach' ich nur? Bin ich denn so schlimm??
Wenigstens konnte ich mich köstlich über zwei Mädchen amüsieren, die als sie in den Bus einstiegen nicht bezahlen wollten. Der Busfahrer ließ das aber nicht auf sich sitzen und am Ende bezahlten sie doch.
Jippie! Und als wäre mein Tag nicht schon scheiße genug gewesen, musste ich gerade auch noch eineinhalb Stunden Hausaufgaben machen... -.-

Vielleicht komm' ich ja heute noch dazu Awkward zu gucken. ich denke diesmal wird mich mein Vater nicht anschnauzen, mir sei eine Serie wichtiger als mein Leben, denn in diesem Fall, an diesem Tag, tue ich nichts lieber als mich nach Hollywood zu flüchten.